Mexiko-Stadt, 20.11.19: Ein kürzlich geplatztes deutsch-bolivianischen Projekt zur Lithiumgewinnung ist nach den Worten von Boliviens Ex-Präsident Evo Morales nur an seinem Rücktritt gescheitert.
Das Joint Venture wäre sonst noch zustande gekommen, obwohl er es vor wenigen Wochen per Dekret gestoppt hatte.
O-TON Evo Morales, Ex-Präsident von Bolivien «Kleine Gruppen in Potosí haben mit chilenischen Beratern irgendeine Lüge erfunden, damit diese Industrie nicht vorankommt.
Sie wissen, Deutschland hat dafür einen großen Markt.
China, Deutschland und Russland haben gewetteifert, Deutschland hat gewonnen.
(.) Diese Zone, Uyuni, wird ihre regionale Autonomie erreichen und nicht mehr von Potosí abhängen.
Das war der Plan, den wir hatten, doch der ist nun durchkreuzt worden.
Stell dir vor, wie habgierige Menschen, die letztendlich nicht an Bolivien und die zukünftige Generation denken, Schaden anrichten können.
Sie denken nur an den Augenblick, wie sie Nutzen daraus ziehen können.
Schon bald wird das Volk es bereuen.
Schon bald wird das Volk sagen: "Wie sind wir betrogen worden und wie sind wir benutzt worden, um erneut in die Vergangenheit zurückzufallen."» Das Gemeinschaftsprojekt zwischen der Firma ACI Systems aus Baden-Württemberg und dem bolivianischen Staatsunternehmen YLB war im vergangenen Dezember in Berlin vereinbart worden.
Es zielte darauf ab, Lithium aus dem bolivianischen Salzsee Uyuni zu gewinnen, wo die weltweit größten Vorkommen des Alkalimetalls vermutet werden.
Lithium wird unter anderem zur Produktion von Batterien für Elektroautos benötigt.
Morales war am 10.
November nach Manipulationen bei der Präsidentenwahl unter dem Druck von Militär und Polizei zurückgetreten.
Das Bundeswirtschaftsministerium hatte mitgeteilt, man habe die Nachricht der Annullierung «mit Überraschung und Bedauern zur Kenntnis» genommen.
«Nachvollziehbare Gründe für diese Entscheidung sind der Bundesregierung bisher nicht bekannt.»